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No Future for IAA!

Mobilitätswende selber machen, denn die Stadt gehört uns. 5.-10. September 2023: Die Shitshow der Autoindustrie in München crashen!

Während seit über fünf Jahren unter dem Motto „Fridays for Future“ demonstriert wird, sind es vor allem die sich häufenden Dürren, Waldbrände und Flutkatastrophen, die die Existenzgrundlagen vieler Menschen bedrohen und die Zukunft für immer mehr Menschen in Frage stellen. Die staatlichen Verwalter*innen der Klimakrise haben erkannt, dass sich das Problem nicht länger komplett ignorieren lässt. Als Scheinlösung gelten nun fossile Energieträger als grün, weil sie statt in NRW jetzt in Südamerika oder vor der afrikanischen Küste aus dem Boden geholt werden. Der Handel mit Emissionszertifikaten ermöglicht jedem noch so dreckigen Konzern ein sauberes Image und die Automobilbranche erwartet Rekordgewinne, wenn in den nächsten Jahrzehnten die globale Autoflotte durch E-Autos erneuert wird. Für uns ist klar, dass wir uns in Sachen Klimagerechtigkeit nicht auf den Staat
verlassen können. Allzu oft ist er aktiv daran interessiert, Kämpfe für effektiven Klimaschutz in die Schranken zu weisen und mit Repression zu überziehen. Also lasst uns die Mobilitätswende selbst in die Hand nehmen!

Einen Anlass dazu bietet die IAA (Internationale Automobil Ausstellung), die im kommenden Herbst zum zweiten Mal in München stattfindet. Sie steht dabei symptomatisch für eine Gesellschaft, die ganz genau um Ursache und Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels weiß – und nicht nur einfach weitermacht, sondern noch einen Gang hochschaltet.

Statt anzuerkennen, dass ein fundamentaler Wandel der Mobilität notwendig ist, wird an einzelnen Symptomen herumgetan und viel öffentlichkeitswirksame Augenwischerei betrieben. Die IAA lässt sich neuerdings das Image angedeihen, keine reine PS-Show, sondern eine vollumfängliche Mobilitätsmesse zu sein. Was dabei herauskommt ist einfach zu durchschauen: Ein bisschen mehr E-Mobilität, ein bisschen mehr Lastenrad, ein bisschen mehr Sharing-Apps. Statt auf kollektive, klimafreundliche und sozial gerechte Alternativen zu setzen, wird unterm Strich weiterhin der motorisierte Individualverkehr propagiert. Speziell durch die Verlagerung auf E-Mobilität werden postkoloniale Ungleichheiten ausgebaut. Für Batterien werden mehr und mehr Lebensgrundlagen im globalen Süden zerstört, Wasservorkommen ausgetrocknet und Arbeiter*innen in sklavenähnlichen Zuständen ausgebeutet.

Die Greenwashing-Show der IAA stellt den Versuch dar, den Standort Deutschland und die Profite seiner Autoindustrie für die kommenden Jahrzehnte zu sichern. Nicht nur deshalb ist sie Zielscheibe unseres Protests und Anlass für unversöhnliche Interventionen. Mit der Ausbreitung ihrer Ausstellungsflächen über die gesamte Innenstadt, steht sie symbolisch für
den kapitalistischen Zugriff auf unser aller Leben. Für uns sind Fragen nach Klimagerechtigkeit immer verbunden mit weitergehenden sozialen Fragen. In Städten, besonders solchen wie München, stehen diese Fragen im engen Zusammenhang mit Fragen nach Zugang zum urbanen Raum, des immer knapper und teurer werden Wohnraums bzw. der Verfügung über die knappe Ressource des öffentlichen Raums. Das Auto ist dabei Symbol einer vergangenen, fossilen Zeit, einer motorisierten patriarchalen Dominanz. Automobilität  st Nutznießerin einer sozial ungleichen Verteilung von Raum: Autos nehmen Platz weg, der ganz konkret für sinnvollere und klimafreundliche Sachen genutzt werden kann.

Ein fundamentaler Bruch mit der kapitalistischen Wirtschaftsweise und dem ihr zugrunde liegenden Wachstumszwang wäre der notwendige Griff nach der Handbremse, um die rasende Entwicklung Richtung Klimakatastrophe zu stoppen. Eine Wirtschafts- und
Gesellschaftsordnung, die auf Naturvernutzung und Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft fußt, wird immer dazu führen, dass die endlichen Ressourcen dieses Planeten zerstört werden und soziale Ungleichheit erzeugt wird. Diese Erkenntnis wäre der notwendige erste Schritt, um dem Fortschreiten der Klimakrise noch etwas entgegenzusetzen. So dystopisch die gesellschaftlichen und klimapolitischen Entwicklungen in jüngster Zeit sind: Das Ende der Welt ist keine ausgemachte Sache. Kommt nach München und lasst und gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft kämpfen!

Wir nehmen die Moblilitätswende selbst in die Hand – feministisch, antikapitalistisch und antirassistisch.

Kommt vom 5.-10. September nach München!

No Future for IAA.
Autolobby angreifen.
Kapitalismus abschaffen.